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Kreativität – das Herzstück unserer Arbeit

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  • Lesedauer:15 min Lesezeit

Hey Designerin, 

wie schön, dass du hier bist und ich meinen Magazinartikel zum Thema »Kreativität – das Herzstück unserer Arbeit« mit dir teilen darf. Ich schreibe darüber, wie wir Kreativität definieren, was Zugang zu unserer Kreativität bedeutet, was diesen positiv, aber auch negativ, beeinträchtigen kann und wie wichtig das Bewusstsein hierfür ist. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen, neue Perspektiven und jede Menge Inspiration!

Die passende Podcastfolge zum Artikel

»Kreativität – das Herzstück unserer Arbeit«
Was ist Kreativität und wie wird der Zugang zu unserer Kreativität beeinflusst

Viele sagen, dass dir Kreativität in die Wiege gelegt wird. Das klingt für mich so, als handelte es sich um ein Privileg, das nur Auserwählten zuteil wird. Das glaube ich nicht, denn das wäre wirklich unglaublich schade. Ich bin davon überzeugt, dass alle Menschen kreativ sind. Der Unterschied besteht für mich darin, dass einige Menschen einen bewussten Zugang zu ihrer Kreativität und andere nicht. Ich bin zudem der Meinung, dass wir diesen Zugang trainieren können. Auch wenn wir uns als Designerinnen und Designer selbstverständlich im Klaren darüber sind, dass wir kreativ sind, kann das Thema »Den Zugang zu unserer Kreativität trainieren« trotzdem sehr interessant für uns sein.

Ein Artikel aus dem Magazin »Design der neuen Generation ist weiblich – die Revolution unserer Gestaltungsspielräume«

Was ist Kreativität

Es gibt verschiedene Definitionen, die sich im Detail auf die jeweiligen Anwendungsbereiche beziehen. Es wird unter anderem zwischen alltäglicher und außergewöhnlicher Kreativität unterschieden. Mit alltäglicher Kreativität sind die vielen kleinen subjektiv bewerteten Ideen, die Menschen im Alltag haben, gemeint. Mit außergewöhnlicher Kreativität ist die eine große objektiv bewertete Idee des Genies als ein gesamtes Lebenswerk gemeint. 

Das Wort Kreativität hat seinen Ursprung im lateinischen Verb »creare«, welches »erschaffen«, »erzeugen«, »erwählen« bedeutet.

Insbesondere der Begriff erschaffen bietet für mich eine schöne Basis, um tiefer in den Kern von Kreativität einzutauchen. Denn für mich ist Kreativität die schöpferische Kraft, die alles in unserer Welt erschafft. Mit ihr sind wir dazu in der Lage, Innovationen zu entwickeln, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, Neues, Originelles, Nützliches und Brauchbares zu gestalten.

Sie schenkt uns die Mittel, unsere Einzigartigkeit in unser berufliches Schaffen einfließen lassen zu können. Mit ihrer Hilfe sind wir dazu fähig, unserer Arbeit unseren individuellen Schliff zu verleihen. Sie bietet uns den fantastischen Raum, um Entwicklung und Fortschritt für uns selbst, aber auch für die Gesellschaft, in der wir leben, zu ermöglichen.

Kreativität ist nicht greifbar und nur sehr schwer konkret zu beschreiben. Ähnlich wie das Gefühl von Liebe, für das wohl auch jeder seine ganz eigene Beschreibung hat. Das macht es schließlich so besonders.

Es ist auch überhaupt nicht mein Ziel, eine festgelegte Definition abliefern oder gar vorgeben. Viel eher will ich dich dazu inspirieren, deine Kreativität für dich selbst zu erkunden und möglicherweise deine ganz eigene Definition dafür zu entwickeln.

Zugang zu unserer Kreativität

Zugang zur eigenen Kreativität zu haben, ist ein gigantisches Geschenk und braucht einen bewussten und vor allem auch achtsamen Umgang im Alltag damit. Wie zuvor erwähnt, bin ich davon überzeugt, dass alle Menschen kreativ sind und, dass einige Menschen einen bewussten Zugang zu ihrer Kreativität haben und anderen nicht oder nur unbewusst. Das bedeutet, dass der Zugang zu unserer Kreativität eine essentielle Rolle dabei spielt, in welchem Maß und mit welcher Intensität wir unser kreatives Potenzial ausschöpfen können. 

Verstehst du diesen Zugang? Weißt du ganz genau, wie er funktioniert? Pflegst du einen sorgsamen Umgang mit deinem Zugang und trainierst du diesen sogar? 

Auch diesbezüglich sind wir nicht alle gleich. Es gibt kein allgemein gültiges Rezept, wie der Zugang zu unserer Kreativität funktioniert. Es gibt jedoch einige Einflussfaktoren, die unseren Zugang positiv, aber natürlich auch negativ, beeinträchtigen können. 

Einflussfaktoren, die unseren Zugang beeinflussen

Arbeitsumgebung

Ein Faktor ist die Umgebung, in der du arbeitest. Bekommst du angemessene Wertschätzung für das, was du tust und darfst du deinen Arbeitsplatz und Arbeitsalltag nach deinen Bedürfnissen gestalten, ist das eine richtig gute Basis, um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Sinnhaftigkeit

Ein weiterer Faktor ist die Sinnhaftigkeit in deinem beruflichen Alltag. Denn wenn du das, was du in deiner Arbeit tust, als sinnvoll empfindest und du den Mehrwert darin erkennst, wirkt sich das regelrecht wie ein Booster für deine Kreativität aus. Und ein ganz entscheidender Faktor ist die Leidenschaft, die du für deine Tätigkeit empfindest.

Fokus und Flow

Arbeitest du mit Herzblut und Freude an deinen Projekten und fällt es dir leicht, dich hineinzugeben, dich zu fokussieren und in den sogenannten Flow zu kommen, dann ist genau dieser Flow wie eine Standleitung zu deiner Kreativität. 

Es gibt sicherlich noch viele weiterer Faktoren, die für einen gesunden Zugang zu deiner Kreativität eine große Rolle spielen können. Du kannst ja selbst mal prüfen, was diesbezüglich für dich wichtig ist. Welche Stellschrauben gibt es in deinem beruflichen Alltag, an den du vielleicht sogar drehen kannst, wo du die Faktoren vielleicht für dich noch ein Stück verbessern kannst, um deinen Zugang zu deiner Kreativität noch mehr zu begünstigen. 

Prägende Situationen in Ausbildung, Studium und Beruf

Kreative Gestaltung ist höchst individuell. Wenn wir kreativ arbeiten, ist es unvermeidlich, dass wir auch einen Teil von uns selbst in diese Arbeit hineingeben. Genau aus diesem Grund haben wir uns diesen Beruf schließlich ausgesucht. Das macht unsere Arbeit so einzigartig und wertvoll. Das bedeutet aber allerdings, dass, bei aller Professionalität, immer auch ein emotionaler Anteil von uns beteiligt ist. Wodurch wir empfänglicher und vor allem empfindlicher für Kritik, insbesondere für negative Kritik sind.

Es ist daher fast unmöglich, Kritik nicht persönlich zu nehmen. Dessen sollten wir uns stets bewusst sein und einen gesunden Umgang mit Kritik entwickeln. Das gilt mit Sicherheit für alle Menschen, aber für uns als Designer und Designerinnen insbesondere.

Für uns kann es nämlich sonst schnell zu prägenden Ereignissen kommen, die den Zugang zu unserer Kreativität, die wir in unserer Arbeit dringend benötigen, massiv stören. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich dabei oftmals um einen schleichenden Prozess handelt. Es muss nicht unbedingt ein prägendes Ereignis sein, das so groß ist, dass der Zugang zu unserer Kreativität auf einen Schlag zerstört wird. Es können ganz viele kleine Ereignisse sein, die uns langfristig so sehr prägen, dass der Zugang zu unserer Kreativität ganz allmählich verloren geht. 

Diese Ereignisse und Situationen, in denen sie vorkommen, sind für uns in unserem Berufsalltag derart normal, dass wir sie als solche meist gar nicht richtig wahrnehmen können. Daher finde ich es enorm wichtig, diese Dinge anzusprechen, sie zu beleuchten, zu teilen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.

Ich habe mich dazu mit Designerinnen und Designern ausgetauscht und festgestellt, dass wir noch sehr zurückhaltend sind, aber gleichzeitig auch ein großes Bedürfnis da ist, in einem geschützten und wertschätzenden Raum über diese Dinge zu sprechen. 

Bewerbung für ein Designstudium

Im Vergleich zu den meisten anderen Studiengängen, handelt es sich um eine ganz besondere Art von Bewerbung, in der du deine bemerkenswerten kreativen Fähigkeiten unter Beweis stellen musst. Die meisten von uns werden es wahrscheinlich im ersten Anlauf geschafft haben. Bei vielen von uns – dazu zähle ich auch – hat es nicht beim ersten Mal geklappt und es kam zu einer Ablehnung. Dies ist eine Ablehnung, die man nicht nicht persönlich nehmen kann. Das macht was mit dir und das hinterlässt vielleicht auch einen Knacks. Da muss man erst mal mit umgehen können, um den nächsten Versuch zu wagen und sich dieser Situation noch einmal zu stellen. Für die meisten Bewerber und Bewerberinnen bedeutet das sogar, dass sie es gar nicht erst ein zweites Mal versuchen.

Bewerbung für einen Designjob

Auch für den Job als Designer, Designerin bewirbst du dich nur mit dem üblichen Anschreiben, wie das die meisten Menschen in ihrem Berufsleben machen. Du musst schon ein Portfolio vorweisen können, das deinen kreativen Wert unter Beweis stellt. In deinem Portfolio steckt so viel mehr als Noten, Text und Lebenslauf. Darin stecken so viele Anteile von dir, dein Herzblut, deine Leidenschaft, all dein kreatives Potenzial. Wenn du dann eine Absage erhältst, ist das eine Ablehnung auf sehr ganz persönlichen Ebene. Das kann Spuren hinterlassen, die mit Sicherheit den Zugang zu deiner Kreativität beeinflussen werden.

Leistungsdruck

Gleich von Beginn an unseres Studiums stehen wir unter einem enormen Leistungsdruck. Wie oft haben wir wohl schon den Spruch gehört »Du musst erst mal 100 Ideen entwickeln, damit am Ende eine dabei ist, die kreativ genug für die Umsetzung ist.«? Das bedeutet Ideen müssen wie am Fließband produziert werden und man muss es erst mal schaffen, den Zugang zur eigenen Kreativität so aufrechterhalten, um diese Liste voll zu bekommen.

Zum Semesterende hin häufen sich die Abgabetermine und es ist Zeit für Nachtschichten. Es ist nicht so, dass du den Stoff für eine Klausur lernst und wenn du ihn auswendig kannst, bist du fertig. Es ist nach hinten eher offen, denn du kannst ja unendlich daran weiter arbeiten. Es lässt sich immer noch etwas finden, was noch nicht gut genug ist und dann gestaltest du weiter und weiter. 

Später im Job verhält es sich mit den Deadlines ganz genauso und auch hier besteht der Druck ständig die beste Idee abliefern zu müssen. Wenn deine Ideen abgelehnt werden, ob von Vorgesetzten oder Kunden, landen sie im Mülleimer und damit landet auch jedesmal sozusagen ein von dir im Mülleimer. Das kann durchaus sehr prägsam sein. 

Das ist ja ein wahnsinniger Druck, unter dem wir stehen, der aber für uns spätestens im beruflichen Alltag vollkommen normal geworden ist. Umso wichtiger, dass wir uns diesen Druck bewusst machen, denn dieser hinterlässt ist auf Dauer seine Spuren und ist absolut ungesund.

Vergleichen

Ein weiterer Punkt ist das ständige Vergleichen, das unsere Berufssparte extrem prägt. Schon im Studium wird uns beigebracht, immer nach rechts und links zu schauen und die Konkurrenz im Auge zu behalten, denn unsere Idee soll schließlich die beste sein. Wir wollen ja am Ende den Pitch gewinnen. Wir wollen ja ganz am Ende den Award gewinnen.

Es gibt immer viel zu gewinnen und dementsprechend auch sehr viel zu verlieren, wenn wir eine solche Sichtweise auf unsere Arbeit erlernen. Was dabei auch so eine ganz entscheidende Rolle spielt, ist, dass wenn wir so einen Pitch verloren haben oder einen Design Award nicht gewonnen haben, dass wir ganz schnell das Gefühl entwickeln, nicht gut genug zu sein. Darunter leidet zwangsläufig unser Selbstwert, weil sich das nicht voneinander trennen lässt.

Bewusstsein ist der erste Schritt, dass sich etwas verändern kann

Es ist so wichtig, dass wir das richtige Bewusstsein für all diese Dinge entwickeln und dazu in den Austausch miteinander gehen. Erst wenn wir unsere Erfahrungen miteinander teilen, können wir feststellen, dass wir damit nicht alleine sind und es vielen anderen ganz genauso geht.

Ich habe ganz oft das Gefühl, dass wir als Kreative versuchen, einen Schein nach außen zu wahren, denn schließlich sind wir in der privilegierten Situation, unsere Leidenschaft zum Beruf machen zu können. So dass es scheinbar keinen Grund zum Jammern geben darf. 

Doch! Wir dürfen auch all die negativen Dinge wahrnehmen und ansprechen. All die Dinge, die nicht gut für uns laufen, oder unter denen wir im schlimmsten Fall sogar sehr leiden. Erst wenn wir das tun, besteht überhaupt die Möglichkeit, dass sich etwas daran ändert – das ist also der erste Schritt.

Achte auf den Zugang zu deiner Kreativität

Wenn du jetzt feststellst, dass dir vieles davon bekannt vorkommt und du solche Situationen bisher immer abgetan hast, möchte ich dich dazu ermutigen, auf den Zugang zu deiner Kreativität zu achten und Strategien für den Umgang damit zu entwickeln, so dass dieser auf Dauer nicht verloren geht. 

Denn der Zugang zu unserer Kreativität ist ein gigantisches Geschenk. Da ist so ein großer innerer Reichtum, der sehr eng mit unserer Selbstverwirklichung und mit unserer Selbstwirksamkeit zusammenhängt. Wir dürfen es nicht zulassen, dass negative berufliche Prägungen uns unseren Zugang zu unserer Kreativität regelrecht zerstören. 

Jessica Schäfer – Mentorin für Designerinnen

Deine Kreativität ist reinste Magie

Als Business- und Job-Mentorin revolutioniere ich mit dir deine Gestaltungsspielräume und wir erobern gemeinsam neue berufliche Wirkungsfelder für dich – ob durch die intuitive Verbindung zu deiner Kreativität, die Weiterentwicklung wertvoller Kernkompetenzen, oder in Form eines Jobwechsels. Hier erfährst du mehr.

Designerin, du verdienst einen Job, der dir und deiner Kreativität dient, damit dein Design auch unserer Welt dienen kann.

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Im Flow kann deine Kreativität ihr magisches Potenzial erst richtig entfalten

Du kennst das Gefühl, derart im Moment versunken und in voller Hingabe an deine Tätigkeit zu sein, dass für dich weder Raum noch Zeit existieren. Im Nachhinein fühlst du dich erfüllt und lebendig und all das, was du umgesetzt hast, scheint wie durch Zauberhand entstanden zu sein. Ein erstrebenswerter Zustand, der scheinbar nur zufällig entsteht.

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